LINGUIST List 33.3189

Thu Oct 20 2022

Calls: German; Disc Analysis, Pragmatics, Semantics, Syntax, Text/Corpus Ling/Austria

Editor for this issue: Everett Green <everettlinguistlist.org>



Date: 18-Oct-2022
From: Lutz Gunkel <gunkelids-mannheim.de>
Subject: IVG 2025 | Workshop 'Linearisierungspräferenzen in Krisendiskursen: Variationen rund um die Satzränder im Deutschen'
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Full Title: IVG 2025 | Workshop 'Linearisierungspräferenzen in Krisendiskursen: Variationen rund um die Satzränder im Deutschen'
Short Title: IVG 2025

Date: 20-Jul-2025 - 27-Jul-2025
Location: Universität Graz, Austria
Contact Person: Lutz Gunkel
Meeting Email: < click here to access email >
Web Site: https://static.uni-graz.at/fileadmin/veranstaltungen/ivg-kongress-2025/unigrazform/Vinckel-Roisin_Gunkel_Petkova_Kessanlis_Linearisierungspraferenzen_in_Krisendiskursen.pdf

Linguistic Field(s): Discourse Analysis; Pragmatics; Semantics; Syntax; Text/Corpus Linguistics

Subject Language(s): German

Call Deadline: 04-Dec-2022

Meeting Description:

Die Internationale Vereinigung für Germanistik (IVG) richtet vom 20.–27. Juli 2025 in Graz ihren XV. Kongress zum Thema „Sprache und Literatur in Krisenzeiten – Herausforderungen, Aufgaben und Chancen der internationalen Germanistik“ aus (https://ivg-kongress-2025.uni-graz.at/de/).
Im Rahmen dieser Veranstaltung organisieren Lutz Gunkel (Mannheim, Leibniz-Institut für Deutsche Sprache),
Mikaela Petkova-Kessanlis (Sofia, St. Kliment-Ochridski-Universität Sofia) und
Hélène Vinckel-Roisin (Université de Lorraine, Nancy) eine Sektion zum Thema ''Linearisierungspräferenzen in Krisendiskursen:
Variationen rund um die Satzränder im Deutschen''

Call for Paper:

Die Sektion widmet sich der Frage, inwiefern sich in Krisendiskursen spezifische Linearisierungspräferenzen mit Blick auf den linken und rechten Rand von Sätzen bestimmen lassen. Das Thema ist damit an der Syntax-Diskurs-Schnittstelle angesiedelt und fokussiert mit den topologischen Einheiten „Satzränder“ (ein syntaktisches Phänomen) und der medialen und gesellschaftlichen Verhandlung von Krisen (spezifische Diskurse) zwei exemplarische Teilbereiche beider Dimensionen dieser Schnittstelle.

Ausgehend von dem Diskurslinguistischen Mehr-Ebenen-Modell (vgl. Warnke/Spitzmüller 2008, Spitzmüller/Warnke 2011) lassen sich prinzipiell drei Ebenen der intratextuellen Analyse unterscheiden, die jeweils (i) wort-, (ii) propositions- und (iii) textbezogen ausgerichtet sind. Beiträge zur Sektion sollten zumindest eine dieser Ebenen fokussieren und dabei der Frage nach möglichen Wechselwirkungen zwischen Diskurs und Syntax nachgehen:

(i) Untersuchungen zu diskursrelevantem lexikalischen Inventar (Lexeme, z.B. in der Funktion von Schlüssellexemen, aber auch Diskurs- und Modalpartikeln, Kollokationen, Phraseme, daneben auch Metaphern und Metonymien) und die syntaktische Positionierung der relevanten Elemente an den Satzrändern im Hinblick auf deren Gewichtung. So ist z.B. denkbar, dass Informationseinheiten am linken oder rechten Satzrand positioniert werden, um durch eine Relevanzabstufung bestimmter Wissenselemente persuasive Effekte zu erzielen.

(ii) Analyse der Propositionsakte. Zu untersuchen sind Effekte der syntaktischen Realisierung (Form und Abfolge) der einzelnen Referenz- und Prädikationsakte in Bezug auf die Informationsstruktur.

(iii) Analyse unterschiedlicher syntaktischer Realisierungen der rechten und linken Satzperipherie, und zwar
(a) in ihrer jeweiligen informationsstrukturierenden bzw. informationsverpackenden Funktion, so u.a. mit Blick auf die Größen Topik und Fokus in ihren jeweiligen Subtypen und/oder
(b) im Zusammenspiel mit anderen rhetorisch-stilistischen Phänomenen. Erwartbar wären hier u.a. Funktionen der Linearisierung in Bezug auf Textverständnis, Emphase und Persuasion.

Für die Begriffe „Satzrand“ und „Diskurs“ legen wir ein weites Verständnis zugrunde: So sind unter „Satzränder“ alle Strukturtypen am Satzanfang und -ende zu fassen, die eine informationsstrukturell bestimmbare Funktion haben, also Phänomene bzw. Verfahren wie Linksversetzung, Freies Thema, Topikalisierung/Frontierung, Spalt- und Spannsatzbildung, Extraposition, Zusatz/Nachtrag, Rechtsversetzung und andere. Mit Blick auf den Diskursbegriff ist es methodisch sinnvoll, eine theoretisch offene Konzeption als Ausgangspunkt zu nehmen (vgl. z.B. Busse/Teubert 1994, van Dijk 2008).

Thematisch relevant sind Krisen, die für die öffentlichen Diskurse der Gegenwart wie der letzten Jahrzehnte prägend waren oder sind (z.B. Finanzkrise, Klimawandel, Corona-Pandemie, Migration, Kriege, nukleare Bedrohung, Brexit).

Erwünscht sind empirisch fundierte, korpuslinguistisch oder experimentell angelegte Beiträge, die die Wechselwirkung zwischen Syntax und Diskurs thematisieren. Für die einzelnen Vorträge sind jeweils 30 Minuten vorgesehen (20 Min. Vortrag + 10 Min. Diskussion). Bitte schicken Sie einen Titel und ein Abstract im Umfang von 300-500 Wörtern (exkl. Literaturangaben) bis spätestens 04.12.2022 an gunkelids-mannheim.de. Wir bestätigen Ihnen die Annahme des Abstracts bis spätestens 11.12.2022. Bitte beachten Sie, dass die IVG verlangt, dass Sie bei Teilnahme bis spätestens 31.12.2022 den Mitgliedsbeitrag, der zur Tagungsteilnahme berechtigt, in Höhe von 120 Euro bezahlen (https://ivg-kongress-2025.uni-graz.at/de/weitere-informationen/ivg-mitgliedschaft/).

Den vollständigen CfP samt Literaturangaben finden Sie unter: https://static.uni-graz.at/fileadmin/veranstaltungen/ivg-kongress-2025/unigrazform/Vinckel-Roisin_Gunkel_Petkova_Kessanlis_Linearisierungspraferenzen_in_Krisendiskursen.pdf.




Page Updated: 20-Oct-2022