LINGUIST List 34.3150

Tue Oct 24 2023

Calls: Perspektiven der Movierungsforschung [gender marking for female beings]

Editor for this issue: Zackary Leech <zleechlinguistlist.org>



Date: 23-Oct-2023
From: Caroline Döhmer <caroline.doehmeruni.lu>
Subject: Perspektiven der Movierungsforschung [gender marking for female beings]
E-mail this message to a friend

Full Title: Perspektiven der Movierungsforschung [gender marking for female beings]

Date: 08-Oct-2024 - 10-Oct-2024
Location: Esch/Alzette, Luxembourg
Contact Person: Caroline Döhmer
Meeting Email: [email protected]

Linguistic Field(s): Applied Linguistics; Morphology
Language Family(ies): Germanic; Indo-European; Romance; Slavic

Call Deadline: 15-Jan-2024

Meeting Description:

Diese Tagung soll zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Movierungsthema einladen. Auch geht es darum, empirische Befunde systematisch in die Wortbildungsforschung und in die Genderlinguistik einzuordnen sowie weitere Forschungsperspektiven auszuloten.

This conference will delve into the phenomenon of gender marking for female beings (person or animal) across various languages, with a focus on descriptive morphology and/or language practices (e.g., gender-inclusive language, language acquisition).

** The conference will be conducted in both German and English. **

Call for Papers:
Nicht zuletzt durch die Weiterentwicklung der Korpuslinguistik und durch den Aufbau großer Sprachkorpora hat die Wortbildungsforschung in den letzten Jahren einen erheblichen empirischen Aufschwung genommen. So können teils auch niederfrequente und unproduktive Wortbildungsmuster anhand von relevanten Datenmengen in Raum und Zeit analysiert werden. Ein solcher Aufschwung zeigt sich insbesondere bei der Femininmovierung (Studentin, Linkshänderin, Influencerin; aber z. B. auch Lutherin ʻMutter von Martin Lutherʼ, Schillern ʻFrau von Friedrich Schillerʼ), die in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher Arbeiten gewesen ist (z. B. Szczepaniak 2013; Möller 2017; Schmuck 2017; Roolfs 2019; Steffens 2019; Harnisch 2021; de Vaan 2022; Döhmer 2022; Pheiff 2022; Werth 2022; Kopf 2022). Diese und weitere Studien thematisieren u. a. Fragen zu Wortbildungsbeschränkungen und zur Reihenbildung, zu Wortbildungswandel und diatopischer Variation sowie zu Gebrauchs- und Funktionsunterschieden.
Anknüpfend an die genannte Forschung möchte die Tagung zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Movierungsthema einladen. Auch geht es darum, empirische Befunde systematisch in die Wortbildungsforschung und in die Genderlinguistik einzuordnen sowie weitere Forschungsperspektiven auszuloten. Die Tagung knüpft damit an eine Movierungstagung an, die 2022 in Passau stattgefunden hat, ist aber selbstverständlich für alle Interessierten offen.
Willkommen sind Vorträge, die sich datenbasiert und sprachübergreifend unter anderem mit den folgenden Themen beschäftigen:
- Historische und gegenwartssprachliche Verwendung und Produktivität der Movierung, auch im Verhältnis zu Kompositionsbildungen (Bäckerin/Bäckersfrau, Fachmann/Fachfrau) und alternativen Konstruktionen wie Partizipialbildungen und nicht nur bei Berufs- und Personenbezeichnungen, sondern z. B. auch bei Tierbezeichnungen, Titeln und anderen Namen als Personennamen; zudem: Selektionsbeschränkungen für maskuline Ableitungen (Ente → Enterich; Hexe → Hexer/Hexerich) und Abbau der Movierung mit matrimonialer Lesart (Frau Bürgermeisterin → ʻFrau eines Mannes, der Bürgermeister istʼ).
- Sprachliche Markierung der Movierung (speziell der in-Movierung) in geschriebener und gesprochener Sprache, z. B. durch Binnenmajuskel, Gendersternchen, Glottalverschluss.
- Assoziationen zu und Bewertungen von movierten Formen (auch im Verhältnis zu generischen Formen und bei Singular- vs. Pluralbezeichnungen) z. B. mit psycholinguistischen Methoden.
- Verarbeitung der Movierung im Lese- und Hörverstehen.
- Auswertungen laienlinguistischer Diskurse über die Movierung sowie der normgerechten Verwendung der Movierung z. B. in institutionellen Leitfäden.
- Gebrauch der Movierung in Fachsprachen, in der Wissenschaftskommunikation und in der interkulturellen Kommunikation.
- Thematisierung der Movierung im Bildungswesen (Schule, Erwachsenenbildung).
- Untersuchung der Movierung im Erst- und Fremdspracherwerb.
- Formen, Funktionen und Bewertungen der Movierung in anderen Sprachen sowie von Fremdsuffixen.
- Theoretische Fundierung der Movierung z. B. im Rahmen der Natürlichkeitstheorie, des Strukturalismus und der kognitiven Konstruktionsgrammatik.

Organisation:
Caroline Döhmer (Université du Luxembourg) & Alexander Werth (Universität Passau)

Ein Vortragsabstract von maximal 2 Seiten wird bis zum 15. Januar 2024 erbeten an [email protected]
Die Vorträge sind auf 30 Minuten plus 15 Minuten Diskussion angesetzt.

This conference will delve into the phenomenon of gender marking for female beings (person or animal) across various languages, with a focus on descriptive morphology and/or language practices (e.g., gender-inclusive language, language acquisition). We encourage submissions from both synchronic and diachronic perspectives. Abstracts should be limited to a maximum of two pages and should be submitted to [email protected] by January 15, 2024.




Page Updated: 24-Oct-2023


LINGUIST List is supported by the following publishers: