Editor for this issue: Helen Aristar-Dry <hdrylinguistlist.org>
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University or Organization: Universität Osnabrück
Department: Institut für Germanistik
Job Location: Niedersachsen, Germany
Job Title: PostDoc-Stelle (2 Jahre) im Fritz Thyssen-Projekt „Grammatische Unbestimmtheit“
Job Rank: Post Doc
Specialty Areas: Morphology; Semantics; Syntax; Text/Corpus Linguistics
Required Language(s): German (deu)
Description:
Das Institut für Germanistik des Fachbereichs Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Osnabrück sucht zum 01.08.2024 (oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt) für das Fachgebiet Grammatik des Deutschen eine*n Wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (m/w/d) (Entgeltgruppe 13 TV-L, 100%) im Rahmen des von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Projekts „Grammatische Unbestimmtheit. Empirische Differenzierung von Ambiguität, Vagheit und Polysemie“.
Die Stelle ist für 2 Jahre befristet. Die Ausschreibung wurde bis zum 26.05.2024 verlängert.
Aufgaben des Post-Docs:
Zu den Aufgaben gehören die Forschung im Projekt, einschließlich der Erstellung projektbezogener Publikationen und Vorstellung der Projektergebnisse auf Fachtagungen sowie koordinierende Aufgaben im Projekt und die (Mit-)Organisation einer Tagung.
Eine eigene Schwerpunktsetzung (z. B. durch das Einbringen zusätzlicher Phänomene oder sprachvergleichender Analysen) ist selbstverständlich möglich und wird im Projekt unterstützt.
Informationen zu Einstellungsvoraussetzungen und Bewerbungen finden Sie hier: https://www.uni-osnabrueck.de/universitaet/stellenangebote/stellenangebote-detail/67-fb-7-wiss-mitarbeit-mwd/
Nähere Auskünfte zu dieser Stellenausschreibung sowie zum Projekt erhalten Sie unter [email protected]. Gern kann dort auch eine ausführlichere Projektbeschreibung angefordert werden.
Projektzusammenfassung:
Unbestimmtheit ist in der Sprache keine Ausnahme, sondern findet sich auf allen sprachlichen Ebenen. Sie tritt nicht nur häufig auf, sondern stellt einen zentralen Mechanismus im grammatischen Wandel sowie ein frequentes Phänomen in der empirisch basierten grammatischen Klassifikation dar. Theoretisch fundierte und empirisch belastbare Analysen grammatischer Unbestimmtheitsphänomene sind Desiderate der empirischen Grammatikforschung: Obwohl Unbestimmtheitsphänomene ein zentrales Charakteristikum für grammatischen Wandel und die Klassifikation grammatischer Einheiten darstellen, nutzen einzelne Arbeiten weder einheitliche theoretische Konzepte für Phänomene wie Ambiguität, Polysemie und Vagheit, noch ist dort eine phänomenübergreifende empirische Operationalisierung von Unbestimmtheitsphänomenen etabliert. Anhand von Ansätzen insbesondere aus der theoretischen Semantik lassen sich diese Phänomene jedoch durchaus klassifizieren. Eine solche theoretisch fundierte Klassifikation wird im Projekt in die Konzeption und Methodik der empirischen Grammatikforschung übertragen.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Etablierung eines theoretisch fundierten Konzepts zur empirischen Analyse von Unbestimmtheit in der Grammatik. Dabei stützt es sich auf den Ansatz der Kanonischen Typologie (Brown et al. 2013), der für die empirische Operatio-nalisierung theoretischer grammatischer Konzepte bereits etabliert ist.
Im Projekt werden anhand quantitativer Analysen grammatischer Unbestimmtheitsphänomene die in der Semantik – insbesondere bei Pinkal (1985) – theoretisch fundierten Klassifikationskriterien quantitativ überprüft und geschärft. Die empirische Grundlage des Projekts und zugleich erstes Anwendungsbeispiel des Konzepts bilden Korpusanalysen gesprochener und geschriebener Daten, die auf Quantifizierer wie "viel", "wenig" und "mehr" abzielen. Die Erkenntnisse dieser Analysen werden in einer Online-Befragung vertieft. Ausgehend davon wird im Rahmen der Kanonischen Typologie ein Klassifikationskonzept entwickelt, das den Anspruch hat, für unterschiedliche grammatische Wandel- und Klassifikationsphänomene fruchtbar gemacht werden zu können.
Literatur:
Brown, Dunstan, Marina Chumakina und Greville G. Corbett (2013). Canonical Morphology and Syntax. Oxford: Oxford University Press.
Pinkal, Manfred (1985). Imprecise concepts and quantification. In: Semantics and Contextual Expressions. Berlin, New York: de Gruyter, 221–266.
Application Deadline: 26-May-2024
Mailing Address for Applications:
Email Address for Applications: [email protected]
Web Address for Applications: https://www.uni-osnabrueck.de/universitaet/stellenangebote/stellenangebote-detail/67-fb-7-wiss-mitarbeit-mwd/
Contact Information:
Sophie Ellsäßer
Email: [email protected]
Page Updated: 21-May-2024
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