Editor for this issue: Zachary Leech <zleechlinguistlist.org>
Full Title: 17th International Congress 2024 of the German Semiotic Association “Signs.Cultures.Digitality“
Date: 24-Sep-2024 - 28-Sep-2024
Location: RPTU in Landau, Germany
Contact Person: Daniel Rellstab
Meeting Email: [email protected]
Web Site: https://www.semiotik.eu/zeichen.kulturen.digitalitaet-2024
Linguistic Field(s): Applied Linguistics; Discourse Analysis; Language Acquisition; Philosophy of Language; Pragmatics
Call Deadline: 30-Nov-2023
Meeting Description:
The German Semiotic Association organizes conferences, colloquia, workshops, courses, and lecture series on core areas of its research fields to achieve its goals. Moreover, every three years, the association organizes an international congress.
Der Kongress wird vom 24. bis 28. September 2024 an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau stattfinden.
Bitte senden Sie Ihr Abstract weitgehend unformatiert und in einem bearbeitbaren Format (idealerweise Word) an Jana Bressem ([email protected]). Einsendefrist ist der 30. November 2023. Ihr Abstract soll beinhalten: Titel des Vortrags, Name der Referentin oder des Referenten, Beschreibung des geplanten Vortrags (max. 300 Wörter), Institution, E-Mail-Adresse, Kurzlebenslauf (für die Vorstellung) und bis zu fünf einschlägige Publikationen der Referentin oder des Referenten.
Die Vorträge sollen eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten. Eine Veröffentlichung ausgewählter Beiträge ist geplant.
Kontakt
Für Fragen stehen Ihnen zur Verfügung: Ellen Fricke ([email protected]), Ulf Harendarski ([email protected]) und Jana Bressem ([email protected] chemnitz.de).
Call for Papers:
Panel „Intentionalität und Absichtszuschreibungen: semiotische, interaktionale und kognitive Perspektiven"
Intentionalität ist ein Kulturbegriff in mindestens zweifacher Hinsicht: Während er traditionell mit Kategorien wie Textsinn oder Bedeutungsabsicht versehen ist, wurde er durch Franz Brentano als geisteswissenschaftlich-phänomenologisches Äquivalent zur physikalischen Verursachung herausgestellt. Rückschlüsse auf Bedeutungs- oder auch Handlungsabsichten werden allein durch Zeichen ermöglicht, während der kulturellen Konstruktion des Begriffs zufolge Bewusstseinsakte auf Gehalt oder Handlungsergebnis gerichtet seien.
Mit neuen Formen der Mensch-Maschine-Interaktion in zukünftigen Hybridgesellschaften (https://hybrid-societies.org/) wird der potentielle Gegenstandsbereich der
Intentionalitätsdiskussion erweitert (Fricke in Vorb./2023; Siefkes, Fricke, Bressem, Charoensit 2023). Semiotische Ansätze zur Formalisierung von Intentionalität und eingebetteten Absichten wie derjenige von Posner (1993) schlagen eine Brücke zur KI und gewinnen dadurch auch für die folgenden Fragen neue Aktualität und Relevanz:
In welcher Weise und mit welchen semiotischen Mitteln gelingt es Verhaltenssystemen – seien es Menschen oder Maschinen – ihre Absichten wechselseitig anzuzeigen und zu erkennen?
Wie gelingt es ihnen darüber hinaus, "ihr Tun situativ so aufeinander abzustimmen und ineinandergreifen zu lassen, dass ihnen zusammen gelingt, was sie gemeinsam vorhaben" (Wir-Intentionalität, siehe Schmid und Schweikard 2009: 18)?
In welcher Weise können sog. „mismatches“ auftreten und wie lassen sich diese erklären?
Welche Rolle spielen wechselseitige Zuschreibungen und Vorannahmen sowie die jeweils gewählten semiotischen Mittel als Absichtsindikatoren für die Dynamik des
Interaktionsgeschehens?
Für die Beantwortung dieser Fragen, die im Zentrum des Panels stehen und aus verschiedenen disziplinären Perspektiven betrachten werden sollen, sind die Begriffe Intentionalität (intentionality) und Absicht (intending) zentral. Beide sind nicht gleichzusetzen, obwohl Intentionalität vielfach als sog. „umbrella term“ verwendet wird. Das Beabsichtigen oder Intendieren ist nur eine Form der Intentionalität neben anderen Formen der Gerichtetheit wie z.B. wahrnehmen, glauben, hoffen, befürchten oder wünschen (Searle 1987: 17).
In kulturell-semiotischer Praxis der zwischenmenschlichen Interaktion werden Zeichenemissionen als signifikant in Hinsicht auf ihre zugrundeliegende Intentionalität verstanden: Sie werden wechselseitig unter der Prämisse gedeutet, dass etwas intendiert sei und bestimmte Annahmen oder Überzeugungen zugrunde liegen. Was ist gemeint? Worauf zielt ein Zeichen, ein Text, eine Äußerung ab? Welche Rolle spielt dabei alltagssprachliches Vokabular in Form bestimmter intentionaler sozialer Handlungsverben? Als deren paradigmatische Vertreter können Sprechhandlungsverben (aber nicht nur sie) angesehen werden (Harendarski 2021), deren Verwendung als diskursive Intentionalität (Brandom 2014; Brieses i. E.) charakterisiert werden kann.
Vor diesem Hintergrund lädt das Panel zur Einreichung von Beiträgen ein, die das Potential unterschiedlicher Intentionalitätskonzepte sowohl für den Zeichengebrauch in der zwischenmenschlichen Interaktion als auch in der Mensch-Maschine-Interaktion kritisch reflektieren und damit zu einer Semiotik beitragen, die auf unterschiedlichen Ebenen neue, gerade erst im Entstehen begriffene Zeichenpraktiken – u.a. in KI und Robotik – in den Blick nimmt.
Vollständige Call for paper: https://www.semiotik.eu/calls-for-papers-1, Sektion Sprachwissenschaft
Page Updated: 07-Sep-2023
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